CDU Kreisverband Wesel

Notfallexperte empfiehlt: Wasser, Hühnersuppe und Ravioli bunkern Sascha von Beek bei der CDU-Mitgliederversammlung in Hamminkeln

Sascha van Beek aus Alpen war bei der CDU-Mitgliederversammlung in Hamminkeln zu Gast und informierte über Notfallvorsorge. Rechts lauschen Norbert Neß und Stefanie Schulten-Borin.Sascha van Beek aus Alpen war bei der CDU-Mitgliederversammlung in Hamminkeln zu Gast und informierte über Notfallvorsorge. Rechts lauschen Norbert Neß und Stefanie Schulten-Borin.

Reine Formsache war die diesjährige Mitglieder- und Jahreshauptversammlung des CDU-Stadtverbands Hamminkeln: Einstimmig entlasteten die anwesenden Mitglieder den Parteivorstand für das zurückliegende Berichtsjahr.

Schatzmeister Josef Vehns zog im Gasthof Buschmann in Ringenberg ebenso positive Bilanz wie der Vorsitzende Norbert Neß in seinem Rechenschaftsbericht. Höhepunkt war aus seiner Sicht der neuerliche Erfolg der hiesigen CDU-Abgeordneten Charlotte Quik bei der Landtagswahl im Mai. Neß ließ die personellen Veränderungen in der CDU-Aufstellung Revue passieren lassen: Marcel Opladen führt als neuer Vorsitzender die Ratsfraktion. Mit Bernhard Boland in Dingden, Jörg Fischer in Mehrhoog und Marcel Majert in Wertherbruch sind drei Ortsverbände unter neuer Führung.

„Engagiert und sachlich“ werde die CDU als stärkste Fraktion in der Stadtpolitik weiter ihre Stimme erheben und eigene Konzepte einbringen. Dazu hatte sich der Parteivorstand auf einer Klausurtagung im Frühjahr getroffen. „Nur mit markigem Gepolter und Schuldzuweisungen an höhere Ebenen können wir die Themen, die sich aus den aktuellen Krisen ergeben, nicht lösen“, stellte Neß fest. Praktisch und pragmatisch, so laute die Arbeitsweise der Christdemokraten.

In diesem Sinne begrüßte der Vorsitzende den Gast aus Alpen: Sascha van Beek kam nicht nur als Vorsitzendenkollege und stellvertretender Kreisvorsitzender. Er hielt ein Referat unter dem Titel „Für den Notfall vorsorgen – Was kann ich bei mir zuhause tun?“ Als Experte hatte er handfeste Tipps parat. Nach seiner Ausbildung zum Gesundheits- und Krankenpfleger hatte er Katastrophenmanagement im Gesundheitswesen studiert. Sein Abschluss ist Programm: „Master of Science in Disaster Healthcare“. In seiner Freizeit fungiert er als Vizepräsident des DRK Niederrhein.

Die CDU-Mitglieder lauschten seinen Ratschlägen für den Fall der Fälle: Wichtig sei es, „in Szenarien zu denken“. Bei großflächigen Stromausfällen und Blackouts oder Hochwässern gelte es, „die Isolationsphase zu überbrücken“. Damit bezeichnen Fachleute den Zeitraum vom Katastrophenereignis bis zum Zeitpunkt, wenn professionelle Hilfe eintrifft. Dies könne dauern. So seien hunderttausende Haushalte beispielsweise 2005 im Münsterland für bis zu sechs Tage ohne Strom versorgt gewesen.

Behörden wie das Bundesamt für Katastrophenschutz und Bevölkerungshilfe bieten auf ihren Internetseiten umfangreiche Checklisten, was und wie man privat vorsorgen kann. „Selbst der Bund empfiehlt, zu hamstern“, sagte van Beek – und fügte schmunzelnd hinzu: „Aber nicht Unmengen Toilettenpapier wie am Anfang von Corona.“ Essen und Trinken seien besonders wichtig. „Man sollte immer ein paar Flaschen Wasser in Reserve zuhause haben.“ Ebenso Hühnersuppe und Ravioli. Auch die Haustiere sollte man bei der Planung berücksichtigen. Es empfehle sich natürlich auch Medikamente ins Notgepäck zu nehmen, falls man überstürzt evakuiert werden muss.

Nicht zuletzt verwies Notfallexperte Sascha van Beek auf wichtige Unterlagen: „Man sieht, dass wir in Deutschland sind“, sagte er unter Hinweis darauf, dass die Behörden sehr umfassend informieren, welche Papiere als beglaubigte oder nur als einfache Kopie benötigt werden könnten. Last not least nahm der Fachmann sein Mobiltelefon aus der Tasche und appellierte: „Nutzen Sie die NINA-Warn-App, denn so erhält man an jedem Ort und zu jeder Zeit die Warnmeldungen der Behörden.“ Inzwischen im absoluten Katastrophenfall auch direkt als SMS. „Cell Broadcast“ wurde nach der Ahrflut eingeführt und wird in wenigen Tagen, am 8. Dezember, bundesweit getestet.